· 

Trail Cote d'Opale

Trail Cote d'Opale
Trail Cote d'Opale

Heute stand der Trail Cote d'Opale auf unserem Wanderplan.

Der Rundkurs war mit 12,86 km ausgewiesen und sollte uns von Wissant um das Cap Gris-Nez und wieder zurück führen.

 

Gut, dass ich mir den Weg als GPX Track herunter geladen hatte, um mich zwischendurch mit dem GPS-Signal orientieren zu können. Denn ein ziemlich großer Teil des Weges, der auf der Karte abgebildet ist, war schlicht nicht mehr vorhanden. Doch der Reihe nach.

Da die Saison vorbei ist und wir früh unterwegs waren, haben wir so ziemlich direkt an der Strandpromenade des wunderschönen Ortes Wissant einen Parkplatz bekommen können.

 

Nix wie runter an die Strandpromenade und ein Blick nach rechts zum Cap Blanc-Nez bevor wir uns auf den Weg in die entgegengesetzte Richtung machen zum Cap Gris-Nez.

 

Ok, der Einstieg in den beschriebenen Wanderweg war zwar anders - aber dabei haben wir uns nichts gedacht, denn das kommt schon mal vor und die Richtung stimmte.

 

Doch dann stimmten GPS-Signal und Wanderweg überhaupt nicht mehr überein. Alles schien neu angelegt zu sein. Doch dann plötzlich schien es wieder zu passen. Komisch nur, dass der Weg überwuchert und nicht mehr benutzt schien.

Und dann war er plötzlich zu Ende. Vor uns eine kleine Abbruchkante und es gab keinen Weg mehr. Laut Beschreibung sollte uns der Wanderweg durch die Dünen führen. Doch wo früher Dünen waren, gab es jetzt nur noch Strand:

Man kann an vielen Stellen sehen, mit welcher Kraft das Meer dem Land regelrecht Wunden zuschlägt. Dabei wird Strandgut aller Art angespült. Auch hier ist Plastikmüll inzwischen ein großes Problem, auf das Plakate aufmerksam machen wie das folgende:

Nachdem wir nach einiger Zeit eine Möglichkeit gefunden haben, wieder in Richtung Hinterland zu gehen, haben wir diese Gelegenheit genutzt und sind auch wieder auf den ursprünglichen Wanderweg gestoßen.

Der führte uns eine Straße entlang mit dem schönen Namen "Route du Chatelet". Hier gab es ziemlich viele zum größten Teil verwahrloste Behausungen, die früher sicherlich einmal eine Tolle Lage in den Dünen hatten. Jetzt aber liegen sie ziemlich dicht an der Abrisskante und das Meer klopft bestimmt alle Nase lang an die Tür.

Die Behausungen gab es in allen Größen angefangen bei einfachen Wohnwagen über kleine Hütten bis hin zu schmucken Häuschen. Die verrotten dort nun langsam vor sich hin.

 

Der Weg selber war aber sehr schön und führte uns später auch an alten Höfen vorbei:

Kurz vor Framezelle bekamen wir dann auch wieder das Cap Gris-Nez zu Gesicht. Das galt es zu umrunden.

 

Nachdem die Wegbeschreibung bis hierher wieder gestimmt hat, führte sie uns hinter Framezelle ins Nirwana. Wo eigentlich ein Weg sein sollte, gab es jetzt nur noch Felder und "Zutritt verboten" Schilder.

Kein Problem - den Weg zum Cap finden wir auch so. Doch auch der Weg um das Cap herum wie auf der Karte abgebildet ist nicht mehr vorhanden. Man kann nur noch auf gut befestigten Wegen auf Aussichtsplattformen gehen und entweder zurück zum Parkplatz oder dem "Chemin des Douaniers" folgen, was dem Wanderweg entspricht.

 

Einkehren wollte meine Frau nicht im Restaurant La Sirène direkt am Strand - also folgten wir dem alten Zöllner-Weg weiter und sind die Dünen wieder raufgekraxelt.

Entschädigt wurden wir durch herrliche Ausblicke:

Als wir wieder in die Gegend kamen, wo der Wanderweg nicht mehr existiert, haben wir entschieden, die nächste Gelegenheit zu nutzen, herunter an den Strand zu gelangen und den Rest des Weges am Meer entlang zu laufen:

Nach einigem Kraxeln hatten wir es geschafft. Nun mussten wir nur noch gerade aus bis zu den kleinen weißen Punkten da hinten rechts im Bild.
Nach einigem Kraxeln hatten wir es geschafft. Nun mussten wir nur noch gerade aus bis zu den kleinen weißen Punkten da hinten rechts im Bild.

Inzwischen war es aufgeklart und die Sonne schien. Der war herrlich und ideales Wanderwetter. Wir kamen gut voran.

 

Hier ein Eindruck von einer der verwahrlosten Behausungen - dieses Mal von der Meerseite aus gesehen. Früher hat die Hütte am Rand der Dünen zum Hinterland gelegen. Jetzt sind die Dünen weg und die Hütte liegt nur noch wenige Schritte von der Abrisskante zum Meer entfernt:

Hier noch ein anderer Eindruck, den ich in der Nähe von Wissant aufgenommen habe. Man kann die Brocken sehen, die das Meer herausgelöst hat:

Kurz vor Wissant passiert man einige Wellenbrecher - ich mag solche Wellenbrecher gern:

Und dann hatten wir es geschafft.

Aus den 12,86 km der beschriebenen Wanderung waren am Ende knappe 15 km geworden.

 

Die Sonne lachte herunter und es war so klar, dass man die Küste Englands klar und deutlich sehen konnte. So klar habe ich sie bislang noch nicht bei meinen Besuchen der Opalküste gesehen.

Ein wunderbarer Anblick, bei dem man verstehen kann, dass unsere Vorfahren alles daran gesetzt haben, irgendwie dorthin zu gelangen, um zu sehen, was es dort gibt.